Oregano, das beliebte Gewürz darf in keiner Küche fehlen. Ob mediterrane Gerichte oder leckere Snacks, das köstliche Kraut gibt vielem den gewissen extra Kick an Geschmack. Doch das Gewürz ist nicht nur lecker, sondern auch noch gesund! Und das Beste: Oregano lässt sich spielend leicht selbst anbauen.
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Oregano allgemein
Die Wuchshöhe ist abhängig vom Standort und beträgt zwischen 15 und 70 cm. Der Wurzelstock ist sehr verzweigt und kann dadurch sehr breit werden. Oregano blüht in der Zeit von Juli bis September und verströmt einen wohlriechenden, aromatischen Duft.
Er ist auch unter anderen Namen bekannt. So zum Beispiel als
- Echter Dost
- Gemeiner Dost
- Wohlgemut
Die ursprüngliche Heimat der Pflanze ist der Mittelmeerraum. Inzwischen erfolgt der Anbau der aromatischen Pflanze jedoch weltweit. Bevorzugt jedoch in wärmeren Gebieten.
Es gibt verschiedene Oregano-Arten, welche in ihrem Geschmack unterschiedlich ausgeprägt sind. Beispielsweise
- Origanum vulgare spp. hirtum – griechischer Oregano – sehr geschmacksintensiv
- Lippia graveolens – mexikanischer Oregano – mittlere Geschmacksintensität
- Origanum onites – türkischer Oregano – mittlere Geschmacksintensität
Oregano in der Geschichte
Bereits seit rund 400 Jahren ist Oregano als Würzmittel bekannt. Am häufigsten wird die Pflanze in der Küche Italiens, Spaniens und Griechenland verwendet. Doch auch als Heilpflanze und sogar Zauberpflanze hat sich das herb-aromatische Gewürz im Laufe der Zeit einen Namen gemacht.
In der Antike wurde mit Oregano geräuchert, um Dämonen abzuwehren. Im Mittelalter diente er als Schutzpflanze gegen Hexen und den Teufel. Auch hieß es zu dieser Zeit, das würzige Kraut befreit von Kummer, weckt neue Lebensgeister und ruft Freude hervor.
Auch im Brauchtum findet sich Oregano wieder. So war die Pflanze lange Zeit Bestandteil von Brautsträußen und bewahrte in den Brautschuh gelegt zudem vor Bösem.
Warum ist Oregano gesund?
Das würzige Küchenkraut verfügt über zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe. So zum Beispiel
- Borneol
- Caravacrol
- Cymol
- Thymol
Schon seit langer Zeit ist die schmackhafte Pflanze als Heilmittel beliebt. So erwähnte beispielsweise bereits Dioscurides im 1. Jahrhundert n. Chr. bereits Oregano in einem seiner Werke. Und auch der bekannte Hippokrates von Kos wusste um die heilende Wirkung dieses Krauts.
Auch in der chinesischen Medizin ist die gesundheitsfördernde Wirkung von Oregano seit mehreren Jahrhunderten bekannt. Hier wird es unter anderem gegen Durchfall, Erbrechen und Fieber eingesetzt. Aufgrund seiner schleimlösenden Wirkung ebenso bei Erkrankungen der Atemwege.
Carvacrol wirkt positiv gegen Entzündungen, vor allem im Mund- und Rachenraum. Und auch bei Atemwegserkrankungen und Verdauungsbeschwerden kann Oregano Linderung verschaffen. Auch auf Galle und Leber wirkt er sich positiv aus.
Oregano-Tee lindert Husten, hilft bei Verdauungsbeschwerden und sorgt für Linderung bei Halsschmerzen.
Wunderwaffe Oregano-Öl
Schaut man in die Aromatherapie, findet sich dort Oreganoöl. Es wird hier aufgrund seines hohen Phenol-Gehalts gegen Bakterien eingesetzt. Vergleichbar mit einem Antibiotikum. Wichtig ist hierbei jedoch zu wissen, dass Oreganoöl die Haut reizen kann und deshalb niemals pur aufgetragen werden soll. Empfohlen ist eine innerliche Anwendung in Verbindung mit einem anderen Öl wie beispielsweise Sonnenblumenöl.
Die Wirkung von Oregano-Öl ist um ein vielfaches stärker als die Kraft der getrockneten Pflanze. So wirkt es angeblich sogar gegen multiresistente Bakterien, welche gegen herkömmliche chemische Antibiotika bereits resistent sind. Darüber hinaus hemmt das Öl die Bildung von Entzündungsbotenstoffen.
Doch das ist noch nicht alles. Oregano-Öl verfügt auch über eine fungizide Wirkung, wodurch es bei Pilz-Infektionen hilfreich ist. Sehr gut ist zudem eine Kombination mit Kokos-Öl. Denn auch dieses wirkt gegen Pilze.
Weitere gesunde Fakten
Neben dem bereits erwähnten, verfügt Oregano noch über weitere gesunde Eigenschaften. So zum Beispiel ist die Kräuterpflanze reich an Antioxidantien und wirkt Blut verdünnend.
Oregano selbst anbauen
Um stets frischen Oregano zur Hand zu haben, empfiehlt es sich, das schmackhafte Kraut selbst anzubauen.
Die Grundlagen
Der richtige Standort ist warm und sonnig. Ob Kräuterbeet, Blumenkasten oder Pflanztopf, alles ist möglich. Aufgrund seines buschigen Wachstums benötigt die Pflanze jedoch ausreichend Platz.
Was das Pflanzsubstrat betrifft, ist normale Erde ausreichend. Gemüseerde sorgt für ein besseres Wachstum und verstärkter Aromenbildung. Doch egal welche Erde auch verwendet wird, zu feucht oder gar nass darf sie nie sein.
Gießen und Düngen
Vorsicht beim Gießen. Bitte nicht übertreiben. Dauerhaft feuchte Erde oder Staunässe verträgt die Oreganopflanze nicht. Perfektes Gießwasser ist Regenwasser. Es ist reich an Nährstoffen und enthält weniger Kalk als Leitungswasser.
Bevor erneut gegossen wird, sollte die obere Erdschicht in Topf oder Beet gut abgetrocknet sein. Auch eine etwas längere Trockenheit übersteht Oregano gut.
Düngen bitte nur in Maßen im Abstand von einigen Wochen. Die perfekte Zeit dafür ist von Frühjahr bis in den Herbst hinein.
Beschneiden
Oregano ist eine wachstumsstarke Pflanze. Dies macht ein regelmäßiges Beschneiden notwendig. Der Rückschnitt aufgrund zu starken Wachstums ist jederzeit möglich. Der ideale Schnittpunkt liegt oberhalb einer Verzweigung. So wird der Wuchs einer neuen Verzweigung angeregt.
Ein Beschneiden aufgrund Ernte sollte erst erfolgen, wenn das schmackhafte Kraut blüht. Denn in dieser Zeit ist das Aroma am kräftigsten.
Nach der Blütezeit und kompletten Ernte im Herbst sollte die Oreganopflanze komplett zurückgeschnitten werden. Und dies bis etwa eine Handbreit über der Erde. Als Schutz vor der Kälte im Winter dient Vlies oder Reisig.
Übrigens: abgeschnittene Oreganozweige sind wunderbar für die Vermehrung geeignet. Dafür einfach die Blätter am unteren Ende des Zweigs entfernen und den Zweig in einen Behälter mit spezieller Anzuchterde stecken. Schon nach kurzer Zeit entwickeln sich so neue Triebe.
Überwintern
Oregano kann gut überwintert werden. Jedoch sollte Winterschutz dabei nicht vergessen werden. Nur so übersteht die Pflanze auch eisige Temperaturen und kann im Frühjahr wieder neu austreiben.
Idealer Frostschutz sind Vlies, Reisig oder auch Mulch. Es sollte nicht nur die Pflanze an sich, sondern auch der Boden damit abgedeckt werden.
Nach dem Winter werden die Triebe abgeschnitten. Und das bis knapp über dem Boden. So wird ein erneutes, starkes Wachstum angeregt.
Oregano vermehren
Es ist einfach, die leckere Kräuterpflanze zu vermehren. Dies ist möglich durch
- Aussaat
- Stecklinge
- Teilung
Bei der Aussaat werden die Samen einfach nur auf die Erde gelegt und etwas angedrückt. Der Grund dafür: Oregano ist ein Lichtkeimer. Die Samen benötigen Licht zum Keimen. Wird im Topf ausgesät, sollte dieser anschließend mit einer Plastiktüte oder einem Gefrierbeutel abgedeckt werden. Dies verhindert das Austrocknen der Samen. Wichtig dabei: die Abdeckung einmal täglich kurz entfernen, damit frische Luft an den Samen und an die Erde gelangt. Wird dies vergessen, kann Schimmel entstehen.
Die ideale Temperatur für die Keimung beträgt 20° C. Die ersten Keime sind nach ca. 4 – 7 Tagen zu sehen.
Der ideale Standort für die Keimlinge ist hell und warm. Doch Vorsicht: keine direkte Sonne in der Mittagszeit.
Sobald die jungen Pflanzen eine Höhe von 5 bis maximal 10 cm erreicht hat, muss er pikiert werden. Dies bedeutet, dass die Sämlinge vereinzelt werden müssen. Nach dem Pikieren ist auch Mittagssonne erlaubt.
Wird durch Stecklinge vermehrt gilt: frisch abgeschnittene Triebe wurzeln am besten.
Bei allen Vermehrungs-Varianten sollte die Erde feucht, aber keinesfalls nass gehalten werden.
Die neue Oreganopflanze hat eine andere Blütenfarbe als die alte? Das ist völlig normal.
Schädlinge und Krankheiten
An sich ist Oregano sehr robust. Es kommt selten vor, dass er von Krankheiten oder Schädlingen befallen wird. Seine ätherischen Öle halten die meisten Schädlinge fern. Kommt es dennoch zum Befall oder einer Krankheit, handelt es sich meist um
- Blattläuse
- Zikaden
Blattläuse befallen die Blüten wie auch die Blätter. Sie wieder loszuwerden ist nicht schwer.
- komplette Pflanze vorsichtig mit Wasser reinigen
- Blattläuse dabei mit den Fingern entfernen
- befallene Blätter mit einer sehr gering dosierten Lösung aus Wasser und Spülmittel vorsichtig abwischen
- so oft wiederholen, bis keine Blattläuse mehr nachfolgen
Bei Zikaden handelt es sich um gefräßige Insekten, welche die Blätter schädigen und ihre Eier daran ablegen. Mit eingebrachte Pilzsporen infizieren die Pflanze zusätzlich. Die Folge: keine Blüten im darauf folgenden Jahr. Doch auch gegen Zikaden gibt es Mittel.
- eine stark verdünnte Essig-Essenz herstellen
- Oregano damit besprühen
- Fokus auf den Unterseiten der Blätter
Gut zu wissen: anstatt stark verdünnter Essig-Essenz kann auch eine Niemöl-Lösung verwendet werden
Oregano ernten
Die Ernte kann den ganzen Sommer über erfolgen. Kurz bevor und auch während er blüht, ist das Aroma von Oregano am stärksten. Die beste Zeit zum Ernten ist somit von ungefähr Ende Juni bis zum August.
Es handelt sich hier um eine sonnenliebende Pflanze. Wird am frühen Morgen nach einigen Sonnentagen geerntet, schmeckt Oregano noch intensiver. Das Wetter ist kühl und nass? Dann die Ernte besser verschieben, denn an Schlechtwettertagen leidet das Aroma.
Was braucht es für die Ernte?
- scharfes, sauberes Küchenmesser
- Erntegefäß, welches groß genug ist, um abgeschnittene Zweige ohne Beschädigung und Knicken zu beherrbergen
Oregano haltbar machen
Das schmackhafte Küchengewürz ist Bestandteil vieler Gerichte. Um auch im Winter die spezielle Würze von Oregano zu genießen, ist die richtige Lagerung wichtig.
Trocknen
Wird das aromatische Küchenkraut nicht frisch verwendet, ist es in den meisten Küchen in getrockneter Variante zu finden. Eine gute Idee, denn richtig getrocknet kommt es nicht zu Schimmel und der Oregano hält zudem erfreulich lange.
Und so funktioniert’s:
- Oregano-Zweige abschneiden
- mit Garn zu kleinen Sträußen zusammenbinden
- in einem dunklen, gut durchlüfteten Raum ablegen oder aufhängen
- sobald der Strauß komplett trocken ist, ist er perfekt für die Verwendung in der Küche
Gut zu wissen: auch die Blüten sind zum Würzen geeignet.
Einfrieren
Oregano einfrieren ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, das würzige Kraut haltbar zu machen. Während die Blätter beim Trocknen ihre grüne Farbe einbüßen, bleibt das schöne Grün beim Einfrieren erhalten.
Und so funktioniert’s:
- Zweige abschneiden
- waschen
- gut trocknen lassen
- anschließend Blüten und Blätter abzupfen
- die Blätter und Blüten in einen Gefrierbeutel oder ein gefriergeeignetes Gefäß geben und in das Tiefkühlfach geben
Gut zu wissen: die Blätter können am Stück oder auch zerkleinert eingefroren werden.
Extra-Tipp zum Einfrieren
Die Entnahme von nur kleinen Mengen ist beim Einfrieren im Gefrierbeutel oder einem anderen großen Gefäß recht schwierig. Die Lösung: Oregano-Eiswürfel.
Und so funktioniert’s:
- Oreganoblätter gehackt oder am Stück in einen Eiswürfelbehälter geben
- etwas Wasser zugeben
- den so befüllten Eiswürfelbehälter in das Tiefkühlfach geben
- Tiefgekühlt ist Oregano bis zu 1 Jahr haltbar.
Auftauen
Ob als Eiswürfel oder im Gefrierbeutel, auftauen ist bei Oregano vor der Verwendung beim Kochen nicht notwendig. Das Auftauen vor der Verwendung wirkt sich negativ auf das Aroma aus. Das leckere Kraut deshalb einfach direkt aus dem Tiefkühlfach in die Speise geben.