Thymian verfeinert mit seinem besonderen Geschmack zahlreiche Speisen der mediterranen Küche. Doch das schmackhafte Gewürzkraut kann noch mehr. Es ist auch eine vielseitige Heilpflanze, die bei vielen Beschwerden Linderung bringen kann.
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Der echte Thymian
Bei echtem Thymian handelt es sich um ein mehrjähriges Gewächs, welches frosthart ist. Seine diversen Unterarten wie Zitronenthymian, Orangenthymian und Co. überstehen den Winter nicht so einfach. Die Wuchshöhe von Thymian beträgt 10 bis 40 cm, je nach Wuchsart.
Das gesunde Küchenkraut blüht von Juni bis in den Oktober hinein und trägt helle, violette Blüten. Ist der Thymian verblüht, zeigen sich kleine braune Nüsse, welche Thymiansamen enthalten.
Thymian als Küchenkraut
Der liebliche und doch irgendwie pfeffrige Geschmack des Thymian macht ihn zum beliebten Küchenkraut. Vor allem die mediterranen Küche verwendet das köstliche Würzkraut sehr gerne.
Besonders gut passt das köstliche Kraut zu deftigen Gerichten mit Fleisch. Nicht nur, dass das Gericht durch den Thymian einen Extrakick an Geschmack erhält, es wird zudem auch noch besser verdaulich. Doch auch zu fleischlosen Speisen wie zum Beispiel Kartoffelgerichten, Flammkuchen, Salaten und Käse passt Thymian sehr gut.
Gesund und köstlich, die Heilpflanze Thymian
Als Heilpflanze ist der Thymian seit hunderten von Jahren bekannt. Verwendung findet es unter anderem in Tees und Erkältungsbädern. Doch das gesunde Kraut kann noch mehr. Neben Tee und Bad kann er auch als in Honig oder auch als Wickel verwendet werden.
Thymian wirkt positiv bei folgenden Beschwerden:
- Atemnot
- Keuchhusten
- Brustschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Verdauungsprobleme
- und vielem mehr
Und auch bei der Behandlung von Wunden und Warzen zeigt das schmackhafte Gewürz positive Wirkung.
Durch seine zahlreichen wohltuenden und gesunden Inhaltsstoffe wirkt Thymian
- antibakteriell
- antiviral (teilweise)
- appetitanregend
- auswurf-fördernd
- entzündungshemmend
- fiebersenkend
- immunstimulierend
- krampflösend
- pilzhemmend
- schleimlösend
- schmerzlindernd
- verdauungsfördernd
Zudem schützt er weitgehend vor Arterienverkalkung.
Die Darreichungsformen von Thymian bei gesundheitlichen Problemen reichen von Tees über Tropfen bis hin zu Sirup und Frischpflanzensaft. Auch in Erkältungsbädern, Cremes und kosmetischen Reinigungsprodukten ist oft Thymian enthalten.
Der besondere Inhaltsstoff
Die Inhaltsstoffe, die Thymian so besonders machen, sind Thymol und Carvacrol. Sie sind Teile des ätherischen Öls von Thymian. Vor allem die Naturheilkunde macht sich Thymol zu Nutze. Hier kommt das gesunde Kraut unter anderem bei folgenden Beschwerden zum Einsatz:
- Bronchitis
- Durchfall
- Entzündungen des Zahnfleischs
- Entzündung der Nasennebenhöhle
- Gelenkschmerzen
- grippale Infekte
- Hautunreinheiten
- Keuchhusten
- Magenprobleme
- Menstruationsbeschwerden
- Muskelkrämpfe
- Pilzinfektion
- Rheuma
- Schnupfen
- Verdauungsprobleme
Wo Thymian erhältlich ist
Das schmackhafte Gewürz findet sich in Bio-Läden ebenso wie in Supermärkten. Dort ist es frisch, getrocknet und tiefgekühlt erhältlich.
Doch es muss nicht unbedingt gekaufte Thymian sein. Denn das gesunde Kraut lässt sich auch kinderleicht selbst anbauen.
Der Thymian-Kauf
Im Supermarkt erhältlich ist meist getrockneter Thymian. Dieser ist hocharmomatisch, sofern er in aromaversiegelter Verpackung gelagert wird.
Das schmackhafte Kraut ist als frische Pflanze im Gartencenter, im Baumarkt und auch im Supermarkt erhältlich. Pflanzen aus dem Supermarkt sind jedoch nicht unbedingt zu empfehlen. Grund dafür ist der Einsatz von oftmals zu viel Dünger. Thymian aus dem Gartencenter ist zwar etwas teurer, dafür jedoch von besserer Qualität.
Wird eine Thymian-Pflanze gekauft, muss auf einige Dinge geachtet werden.
Der Stängel muss stabil und unverletzt sein. Die Thymianblätter müssen aromatisch duften. Am einfachsten lässt sich dies testen, wenn ein Blatt zwischen die Finger genommen und gerieben wird.
Thymian anbauen
Das leckere Kraut muss nicht unbedingt immer gekauft sein. Es kann auch sehr gut selbst angebaut werden.
Das Saatgut
Der Kauf von Saatgut ist nicht schwer. Es muss lediglich auf die korrekte botanische Beschreibung geachtet werden. Diese lautet Thymus vulgaris.
Der Standort
Thymianpflanzen lieben Sonne. Der ideale Standort ist Südwesten. Ob Gartenbeet oder im Topf auf dem Balkon spielt für dieses Küchenkraut keine Rolle. Auch zur Bepflanzung eines Steingartens ist die Pflanze gut geeignet.
Gut zu wissen: Thymian hält Fressschädlinge wie beispielsweise Schnecken fern.
Der Boden
Thymianpflanzen bevorzugen Boden, der nährstoffarm, kalkhaltig und durchlässig ist. Erde mit bis zu 40 % Sand- oder feinem Blähton-Anteil ist sehr gut geeignet. Die Erde sollte nicht zu feucht, sondern besser relativ trocken gehalten werden.
Gut zu wissen: Beim Thymiananbau im Topf ist Blumen- oder Kräutererde keine gute Wahl.
Die Aussaat
Gesät wird frühestens im April, denn kalte Nächte können den Jungpflanzen schaden. Es ist jedoch auch eine Vorkultur ab Ende Februar möglich. Der Samen ist nur leicht in die Erde gedrückt. So gedeihen Lichtkeimer wie der Thymian am besten. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte 15 cm nicht unterschreiten. Wird zu eng gepflanzt, steigt die Anfälligkeit für Schädlinge.
Die Sprößlinge aus Vorkultur werden im Mai auf die Terrasse bzw. den Balkon umgestellt.
Die ersten Keimblätter werden nach rund 14 Tagen sichtbar.
Die Pflege
Das schmackhafte Küchenkraut verträgt auch längere wasserlose Zeiten ohne Probleme. Nur an sehr heißen Tagen darf das Gießen nicht vergessen werden.
Achtung! Topfthymian hat einen größeren Wasserbedarf als Freilandthymian.
Thymian ist anspruchslos. Auf Düngen kann bei jungen Pflanzen verzichtet werden, wenn sie im Garten oder Beet angepflanzt wurden. Ab dem dritten Jahr kann ein klein wenig gedüngt werden. Empfehlenswerte Düngemittel sind Kompost oder auch Kräuterdünger. Letzterer muss jedoch organisch sein.
Topfthymian hingegen ist dankbar für etwas Dünger im Gießwasser. Der Düngeintervall liegt hier bei rund 8 Wochen.
Echter Thymian ist frosthart. Wird er im Winter mit Vlies abgedeckt, wirft die Pflanze ihre Blätter nicht ab. Andere Arten vertragen kalte Temperaturen nicht und müssen in einem leicht temperierten Raum und vor Frost geschützt überwintert werden.
Um ein kräftiges Austreiben zu begünstigen, müssen die Zweige des Krauts im Frühjahr um ein Drittel gekürzt werden. Nach der Blüte werden die Triebspitzen für einen besseren Wuchs gekappt.
Nach ungefähr 4 Jahren ist der Thymian bereits sehr stark verholzt. Auch ein Aromaverlust macht sich nun bemerkbar. Es ist dann an der Zeit, die Pflanze auszugraben und zu ersetzen.
Dafür eine neue Pflanze kaufen? Das ist nicht nötig. Denn der Nachwuchs kann einfach aus der alten Thymianpflanze herangezogen werden:
- kräftigen Trieb (unverholzt) abschneiden
- in Anzuchterde einpflanzen
Von Schädlingen und Krankheiten
Nur selten wird Thymian von Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht. Zumindest, wenn er im Beet oder im Garten gepflanzt wurde. Bei Topfpflanzen sieht es leider anders aus. Dieser wird schnell von Rostpilz oder auch Milben befallen, wenn die falsche Erde ausgewählt wurde oder er zu wenig Sonne erhält.
Die Ernte
Der beste Erntezeitpunkt ist kurz vor der Blüte. Sobald Blüten zu sehen sind, verliert der Thymian verringern sich die gesunden Wirkstoffe und ätherischen Öle bis zum Ende der Blütezeit.
Die Ernte am Vormittag hat sich bewährt, da der Anteil an ätherischen Ölen zu dieser Tageszeit am stärksten ausgeprägt ist.
Wichtig ist, dass die Ernte an einem regenfreien Tag erfolgt und auch die Tage zuvor trocken waren. Denn: Feuchtigkeit kann schnell zu Schimmel führen.
Thymian haltbar machen
Frisch geernteter Thymian hält leider nicht ewig. Deshalb ist es wichtig, Thymian haltbar zu machen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten.
- trocknen
- einfrieren
Haltbar machen durch Trocknen
Um das gesunde Küchenkraut zu trocken, gibt es zwei Wege.
- an der Luft trocknen
- im Backofen trocknen
Bei beiden Varianten ist es wichtig, den Ernteertrag vor dem Trocknen nicht zu waschen. Denn die Feuchtigkeit begünstigt Schimmel. Es ist ausreichend, die geernteten Thymianzweige vorsichtig abzuklopfen oder sie alternativ mithilfe eines Pinsels Verschmutzungen zu entfernen.
Lufttrocknen
- Thymian in kleinen Sträußchen bündeln
- kopfüber an einem trockenen, dunklen Ort aufhängen
Das Trocknen an der Luft dauert mehrere Tage bis zu einigen Wochen. Wichtig hierbei ist eine gute Luftzirkulation. Denn nur so kann die Feuchtigkeit entweichen.
Backofen-Trocknung
Diese Trocknungsvariante ist schneller, als das Trocknen an der Luft.
- Backofen vorheizen auf max. 50° C.
- Thymianstängel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen
- in den vorgeheizten Ofen geben
- Ofentür nicht völlig schließen, denn die Feuchtigkeit muss entweichen können
- Stängel für rund 3 Stunden im Ofen trocknen lassen
- anschließend die Stängel wenden
- 1,5 – 2 Stunden im Ofen trocknen lassen
Ist der Trocknungsprozess fertig? Dies lässt sich durch einen einfachen Test prüfen. Einfach 2 Blätter vom Stängel zwischen die Finger nehmen und zerbröseln. Gelingt dies, ist der Trockenvorgang beendet.
Extra-Tipp: Ein eingeklemmter Holz-Kochlöffel hilft dabei, die Backofentür während des Trockenvorgangs einen Spalt breit offenzulassen.
Getrockneter Thymian wird in einem Schraubglas oder anderem luftdicht verschließbaren Behältnis vor Sonneneinstrahlung geschützt gelagert.
Haltbar machen durch Einfrieren
Thymian kann sehr gut als ganze Stängel, aber auch nur die Blätter eingefroren werden. Wichtig ist nur, die Stängel später nicht mit zu verkochen, denn sie würden durch ihre Bitterstoffe das Gericht verderben.
Und so geht’s:
- Tiefkühlen im Gefrierbeutel
- frischen Thymian säubern
- in einen Gefrierbeutel oder ein anderes gefriergeeignetes Behältnis geben
- in das Gefrierfach legen
Extra-Tipp: das Einfrier-Datum auf dem Gefrierbeutel vermerken. So ist immer deutlich, wann das schmackhafte Würzkraut eingefroren wurde. Das tiefgekühlte Kraut muss vor der Verwendung nicht erst aufgetaut werden. Es kann direkt aus dem Gefrierfach in die Speise gegeben werden.
Tiefkühlen als Eiswürfel
Perfekt portioniert ist der Thymian, wenn er als Eiswürfel eingefroren wird.
- Thymianblätter klein hacken
- in Eiswürfelbehälter füllen
- mit etwas Wasser auffüllen
- in das Gefrierfach geben
Die so entstandenen Portionen eignen sich hervorragend zum Kochen.
Extra-Tipp: anstatt Wasser Olivenöl verwenden. Das so entstehende tiefgekühlte Kräuteröl gibt zahlreichen Gerichten einen extra Kick an Geschmack.